Heute möchte ich eine neue Rezeptreihe im Blog beginnen – Unbekannte ungarische Köstlichkeiten!
Wenn Ihr an die ungarische Küche denkt, was kommt Euch als erstes in den Sinn? Gulasch? Paprika? Noch mehr? Schreibt es mir doch gerne in die Kommentare 🙂 Dabei besteht die ungarische Küche aus so viel mehr und hat sogar einen ziemlich hohen Anteil an vegetarischen Gerichten, die allerdings Gästen nicht so gerne serviert werden. Und genau die unbekannten Köstlichkeiten, die ich von meiner Familie oder anderen Gelegenheiten kenne, möchte ich Euch in dieser Reihe vorstellen.
Als erstes kommt ein Rezept für eine Suppe, die perfekt zu diesen heißen Sommertagen passt. Frau Kochschlampe war ja vor fast 10 Jahren mit meiner Schwester und mir zusammen in Ungarn und ich weiß noch, wie überrascht sie von den kalten Obstsuppen auf den Speisekarten der Restaurants war und sich, glaub ich, in jedem besuchten Restaurant auch eine als Vorspeise bestellte. Auch als ich sie jetzt fragte, was sie am meisten an der ungarischen Küche damals überraschte, kam wie aus der Pistole geschossen die Antwort: „Die kalten Obstsuppen!“
Und ja, Obstsuppen sind wirklich eine Konstante in der ungarischen Küche, sowohl zu Hause als auch in Restaurants. Entweder warm im Winter mit Lagerobst wie Äpfeln und Birnen oder eben kalt für die heißen Sommertage. Der Klassiker ist die Kalte Sauerkirschsuppe, die ich vor Ewigkeiten schon verbloggt habe, aber auch anderes Obst wird gerne genutzt. Frau Kochschlampe aß in einem Restaurant mal eine Pfirsichcremesuppe und nachdem ich ein Rezept bei der ungarischen Seite „Street Kitchen“ gefunden habe, war klar, dass die dringend gemacht werden muss. Und sie ist wirklich schnell gemacht und Ihr müsst nicht mal den Herd anschmeißen. Ein Mixer reicht völlig. Zuerst war ich skeptisch wie aufwendig denn bitte Pfirsich schälen ist, aber es geht ganz einfach. Einfach mit den Fingern und/oder einem kleinen Messerchen die Haut vom Stielansatz nach unten abziehen. Wenn die Pfirsiche noch nicht ganz reif sind, ein bisschen mit dem Messer schaben. Das funktioniert wirklich 1a! Danach muss noch der Kern rausgedrückt werden und das Pfirsichfleisch mit den restlichen Zutaten püriert werden. Kühlen und fertig! Auch die Einlage ist schnell gebrutzelt und bringt noch einen schön würzigen Kontrast zu der angenehm süß-säuerlichen Suppe. Meine Kolleginnen waren sehr begeistert und ja, auch wieder überrascht davon, wie gut eine kalte Suppe und dann noch aus Obst schmecken kann. Also ein Erfolg auf ganzer Linie und für die momentanen heißen Tage wirklich sehr zu empfehlen!
Kalte Pfirsichsuppe
Zutaten für 4 Portionen:
1 kg reife, aromatische Pfirsiche
200-300 ml Milch
1 EL Schmand
2 EL Zucker
1/2 Schote Vanille (oder 1/2 TL Vanillemark)
1 Prise Salz
evtl. etwas Zitronensaft
evtl. Wasser
Für die Einlage:
2 Pfirsiche oder Nektarinen
einige Blätter frischer Salbei
1 EL Butter
1 Prise Chiliflocken
Ziegenfrischkäse nach Wunsch
(1) Die Pfirsiche für die Suppe schälen. Dafür einfach die Schale mit den Finger abziehen oder mit Hilfe eines kleinen Messers abschaben/abziehen. Das Fruchtfleisch ohne Kern in einen Mixer geben. Die Milch, Zucker, Schmand, Salz und Vanille zufügen. Im Mixer so lange pürieren bis eine cremige Suppe entstanden ist. Abschmecken, ob noch Zucker oder Säure fehlt und nach justieren. Wenn die Suppe zu dickflüssig sein sollte, dann mit etwas Wasser verdünnen. Kalt stellen.
(2) Kurz bevor gegessen wird, für die Einlage die Pfirsiche schälen, wenn ihr Nektarinen nutzt, ist es nicht nötig. Die Früchte halbieren, Kerne rausnehmen und in kleinere Würfel schneiden. Den Salbei waschen und in feine Streifen schneiden.
(3) Die Butter in einer Pfanne bei mittelhoher Hitze zerlassen. Salbei und Chiliflocken zugeben und kurz mitbraten lassen. Die Fruchtwürfel zugeben und einige Minuten mitbraten.
Die Suppe auf vier Tellern verteilen. die angebratenen würzigen Pfirsichstücke dazu und wer mag mit Ziegenfrischkäse bestreuen.
Genießen!