Ihr Lieben,
in Nordfriesland gibt es neben einigen speziellen Kaltgetränkmischungen wie Sternmarke Cola und co. auch zwei warme Getränke, die jeder kennt. Dazu gehört ganz klassisch der Pharisäer und die Tote Tante! Tote Tante – ja so heisst die leckere heiße Schokoladen-Rum-Sahne Traum aus der Tasse.
Gerade jetzt tut er besondern gut. Für uns gehört er nach einem langen Herbst- oder Winterspaziergang immer dazu. Die letzten Wochen gab es ja so einige Stürme, bei denen es auch ordentliche Sturmfluten gab. Wenn man bei dem Wetter an die Luft geht, brennt einem nach kurzer Zeit die Haut an den Wangen und man fühlt sich einmal durchgelüftet. Und wenn es dann irgendwann wieder rein geht, braucht man eine Tote Tante. Die Kinder bekommen einen Kakao und wir Erwachsenen nehmen die Variante mit Rum. An anderen Orten ist das Getränk auch als Lumumba bekannt. Bei uns heisst es halt Tote Tante.

Meine Mutter ist große Liebhaberin der Toten Tante und hat auch mit meiner Grossmutter einige „Testtouren“ durch Nordfriesland gemacht. Ihrer Meinung nach gibt es die beste im „Tor zu den Insel“. Das ist der Schnellimbiss am Fähranleger in Dagebüll (an dem es übrigens auf richtig gute Pommes gibt).
Aber am Besten finde ich immernoch die selbstgemachte. Daher hab ich Euch das Rezept mitgebracht.

Zutaten:
1 l Milch
200 g Zartbitterschokolade
16 cl brauner Rum
200 ml Schlagsahne
1 Päckchen Vanillezucker
Zubereitung:
- Schlagsahne steif schlagen, den Vanillezucker unterrühren und beiseite stellen.
- Die Milch in einem Stielkochtopf erhitzen und unter Rühren kurz aufkochen lassen. Währenddessen die Schokolade grob hacken und dann die heisse Schokolade rühren , biss ich die Schokolade aufgelöst hat.
- Den Kakao in 3-4 Tassen giessen (je nach Tassengrösse) und jeweils 4 cl Rum hineingeben.
- Mit einem Löffel einen grossen Klecks Sahne auf den heissen Kakao geben und servieren.

Ach ich lieb das sehr. Übrigens – die Sahne wird nicht verrührt, sondern man trinkt es quasi durch den Deckel. Das macht den Geschmack so schön sahnig und cremig.
Ihr fragt Euch bestimmt, warum dieses Getränk so einen komischen Namen hat. Der Sage nach war eine Tante von Föhr nach Amerika ausgewandert. Nach ihrem Tod sollte sie auf Föhr in ihrer Heimaterde bestattet werden. Da das finanziell nicht möglich war, wurde die Asche in einer Kakaokiste zurück auf die Insel geschifft und so kam es zu dem Namen.
Wenn ihr am Wochenende also spazieren geht – macht Euch eine leckere Tote Tante! Man sollt eh immer ne Flasche Rum im Haus haben.
Alles Liebe
Claretti